FAQ zu Heimtierfutter


Was bedeutet Fleisch und tierische Nebenprodukte?

Tierische Nebenprodukte in Heimtierfutter sind Schlachtnebenprodukte, die für die menschliche Ernährung in dem anfallenden Umfang nicht mehr benötigt werden. Die von den Mitgliedfirmen des VHN verarbeiteten Materialien tierischer Herkunft stammen ausschliesslich von gesunden Tieren, die für den menschlichen Genuss freigegeben worden sind. Da sich die Essgewohnheiten des Menschen geändert haben und hauptsächlich nur noch Muskelfleisch konsumiert wird, können andere Teile der Tiere im Futter verwertet werden.


Was sind Zusatzstoffe?

Wie bei den Lebensmitteln werden Zusatzstoffe im Futter verwendet, um dessen Qualität, Beschaffenheit, Konsistenz oder optische Eigenschaft zu verbessern. Darunter fallen Vitamine, Aromastoffe, Konservierungsstoffe und Antioxidantien. Nur bewilligte und als sicher eingestufte Zusatzstoffe dürfen in Heimtierfutter verwendet werden.

Es werden sowohl natürliche (aus Getreide, pflanzlichen Ölen, Kräutern, usw.) wie synthetische Zusatzstoffe eingesetzt. Oft enthalten Zusatzstoffe wichtige Nährfunktionen wie Vitamine, Spurenelemente oder Aminosäuren. Andere Zusatzstoffe, wie Konservierungsstoffe helfen etwa gefährliche mikrobiologische Kontaminationen zu verhindern. Sie tragen dazu bei, dass die Produkte nicht schnell verderben und so zu Lebensmittelvergiftungen bei den Tieren führen können. Die Futtermittelgesetzgebung enthält strikte Regeln darüber, welche Zusatzstoffe in welcher Menge verwendet werden dürfen.


Was bedeutet (Roh-)Asche?

Die Bezeichnung Rohasche ist für Laien oft etwas verwirrend. Bei Rohasche handelt es sich aber nicht um einen billigen Füllstoff oder ähnliches, sondern um den nicht verbrennbaren, anorganischen Anteil einer Nahrung. Ein Grossteil davon fällt auf den Mineralstoffgehalt. Bestimmt wird der Rohasche durch Verbrennen des Produkts. Der Anteil an Rohasche muss zwingend deklariert werden.


Werden in Futtermittel Lockstoffe verwendet?

Oft hört man das Gerücht in Fertigfutter würden Substanzen verwendet, welche die Tiere süchtig machen. Das ist natürlich nicht wahr und wäre auch gesetzlich verboten. Wenn ein Tier ein bestimmtes Produkt besonders gerne frisst, so ist das nicht anders als beim Menschen, der ja auch gewisse Gerichte anderen, objektiv gleichwertigen Nahrungsmitteln, vorzieht. Die Akzeptanz des Futters bei den Tieren hängt dabei von der Auswahl der Rohmaterialien und der Zubereitung ab. Die hohe Akzeptanz der Produkte bei den Tieren ist das Resultat jahrzehntelanger, konsequenter Forschung und Fütterungstests, ständiger Produkteverbesserung und gleichbleibender Herstellungsqualität.


Kann man Futter selber präparieren?

Für einige Tierhalter ist der Gedanke, das Futter für ihre Heimtiere selber zuzubereiten, reizvoll. Man kann die einzelnen Zutaten selber einkaufen und das Zubereiten zeigt die Zuneigung zum Tier. In Wahrheit ist die Futterherstellung eine äusserst komplexe Angelegenheit und wenn sie nicht in engem Kontakt mit einer Veterinärperson sind, ist die Gefahr gross, dass die Tiere so falsch ernährt werden. Ein Hund benötigt beispielsweise rund 37 Nährstoffe, eine Katze über 40. Bei einer eigenen Futterzubereitung wird kaum je den Bedarf an allen Mikro- und Makronährstoffen der Tiere vollständig abgedeckt. So zeigten Studien, in welchen hunderte von Rezepten für die Futterzubereitung analysiert wurden, dass 95 % davon in mindestens einem Nährstoff minderwertig sind. Zudem ist die Kontrolle der korrekten Kalorienzufuhr bei der eigenen Futterherstellung viel schwieriger. Ab und zu kann man den Tieren selber zubereitetes Essen geben, es sollte aber nicht die Regel sein. Beachten sie ausserdem, dass viele Nahrungsmittel, die der Mensch häufig ist, für Tiere giftig sein können.


Was ist Rohfutter und Barf?

Barf ist eine spezielle Fütterungsform für Hunde, über die in den letzten Jahren immer wieder berichtet. Barf steht für „bones and raw food“, d.h. den Hunden werden ungekochte Rohstoffe, insbesondere Fleisch und Knochen, verfüttert. Dabei soll sich der Hund möglichst ähnlich ernähren wie ein Wolf in der freien Wildbahn. Ob Haushunde, welche seit über Jahrhunderten in menschlicher Obhut leben und andere Fressgewohnheiten haben, über den gleichen Verdauungstrakt wie Wölfe oder wilde Hunde verfügen, ist aber umstritten. Barf-Fütterung kann ausserdem Risiken enthalten, wie z.B. Krankheitserreger im rohen Fleisch, falsche Dosierung oder Nährstoffmangel. Die Zubereitung ist äusserst aufwändig und die Dosierung heikel. Alter, Geschlecht, Haltungsform, Art, usw. sind zu berücksichtigen. Generell sollten Barf nur unter Anleitung eines Spezialisten verwendet werden.